Mobilität im Alter

Sind Ihnen bei einem älteren Verwandten Unsicherheiten im Straßenverkehr aufgefallen? In einem gemeinsamen Gespräch können Angehörige viele Möglichkeiten aufzeigen, um die Fahrtüchtigkeit zu überprüfen – und die Mobilität im Alter zu verbessern.

Verschlechtertes Sehvermögen, längere Reaktionszeiten: Im Alter können sich Beeinträchtigungen des Gesundheitszustands einstellen, die auch Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit haben. Dies geschieht meist schleichend. Oft fällt das Beifahrern früher auf als dem Betroffenen selbst. Sie sind daher besonders gefragt, die Betroffenen darauf aufmerksam zu machen. Mobilität im Alter ist für viele jedoch ein sensibles Thema. Wer sich Sorgen um einen Verwandten oder Freund macht und plant, diesen darauf anzusprechen, sollte sich vorher genau informieren.

Sie wollen einen älteren Verwandten für Sicherheit am Steuer sensibilisieren? Hier die wichtigsten Tipps für ein klärendes Gespräch:

1. Genauen Blick auf die Fahrpraxis werfen: Um die Fahrtüchtigkeit älterer Autofahrer zu beurteilen, achten Sie auf Fahrfehler, zum Beispiel unangemessene Geschwindigkeit oder Fehler beim Abbiegen.
2. Gute Vorbereitung ist das A und O: Warum machen Sie sich Sorgen? Was ist Ihnen aufgefallen? Welches Ziel wollen Sie mit dem Gespräch erreichen? (z. B. Gesundheitscheck beim Arzt)
3. Die richtige Gelegenheit finden: Wählen Sie einen guten Zeitpunkt, achten Sie auf eine entspannte Situation. Als Anlass für das Gespräch könnte ein Zeitungsartikel oder ein Autounfall im Bekanntenkreis dienen.
4. Das Thema Fahrtüchtigkeit vorsichtig ansprechen: Sensibilität ist gefragt, aber auch Sachlichkeit. Machen Sie deutlich, dass es Ihnen nicht darum geht, jemandem den Führerschein wegzunehmen. Zeigen Sie Risiken auf, aber auch Möglichkeiten, um die Fahrsicherheit zu erhöhen.
5. Lösungen anbieten: Machen Sie konkrete Vorschläge: Ein Arztbesuch kann Klarheit bringen, ein Fahrsicherheitstraining schafft Sicherheit. Fahrsicherheitszentren in Ihrer Nähe finden Sie in der rechten Spalte.
6. Keinen Erfolg gehabt? Wer bei seinen Angehörigen auf Unverständnis stößt, sollte nicht gleich aufgeben. Sie können sich auch Verbündete suchen, zum Beispiel den Hausarzt Ihres Angehörigen. Umfragen haben gezeigt: Zwei Drittel aller Senioren würden auf den Ratschlag ihres Arztes hören, wenn es um das Thema Fahrtüchtigkeit geht.

Infobroschüre für Angehörige zum Download

Außerdem wichtig: Laut einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrates von 2012 ist es 93 Prozent der autofahrenden Senioren wichtig, sich selbstständig fortzubewegen. Daher ist es oft schwierig, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass die eigene Fahrtüchtigkeit nachlässt – und daraus die Konsequenzen zu ziehen. Angehörige und Freunde sollten dafür Verständnis zeigen und dem Betreffenden ausreichend Zeit geben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Zudem schaffen sie Entlastung, indem sie anbieten, schwierige Fahrten zu übernehmen, zum Beispiel nachts oder bei langen Strecken.

Mehr zum Thema finden Sie auch bei der „Aktion Schulterblick“ des DVR. Dort finden Sie zum Beispiel ein Experteninterview für ältere Verkehrsteilnehmer. Die Aktion Schulterblick wird unterstützt vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV).